Chronik

Beitrag zur Geschichte des Ortes Oberhundem

Unser malerischer Ort Oberhundem liegt umgeben von Wäldern und Wiesen im oberen Hundemtal. Sein Name wird erstmals im Jahre 1308 im Liber valorios, einem Einkünfteverzeichnis der Pfarreien der Erzdiözese Köln erwähnt.

Oberhundem Luftaufnahme

Alten Überlieferungen zufolge soll die Siedlung bereits vor 1000 nach Christus entstanden sein. Somit feierte Oberhundem bereits 1927 mit der gesamten Freigrafschaft Hundem sein 1000-jähriges Bestehen. Die offizielle 700-Jahr-Feier wurde jedoch 2008 in Oberhundem gefeiert (Bilder-700 Jahrfeier).

Hon bzw. Hun bedeutet Kuppe, Berg, Wald; mede bedeutet Matte bzw. Wiese. Somit bedeutet Homede, Hundeme, Hundem - Bergmatte. Hundem ist also der Name für ein Dorf, welches zwischen Wiesen und Wäldern liegt.

Unser Ort wurde über Jahrhunderte durch die Herrschaft derer von Fürstenberg geprägt. Kaspar von Fürstenberg wurde am 14. Februar 1570 zum Erbdrosten des Amtes Bilstein ernannt. Seitdem haben die Fürstenbergs die Verwaltung unserer Heimat ununterbrochen bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts ausgeübt. So lag es nahe, dass der Paderborner Dompropst Johann Adolf von Fürstenberg als Alterssitz und für Stunden der Erholung einen Platz im Bilsteiner Amt suchte, der inmitten fürstenbergischen Besitztümern lag. Als sich die Gelegenheit ergab in Oberhundem einen vormaligen Adelsbesitz der Herren von Bruch zu erwerben, nutzte er die Gunst der Stunde und kaufte das Gut „ Auf der Borch" Er schätzte Oberhundem vor Allem wegen seiner guten Jagdmöglichkeiten in den arten- und wildreichen Wäldern.

Adolphsburg in Oberhundem

Im Jahre 1676 war der Hauptbau des Schlosses vollendet. Im Jahre 1681 erklang der letzte Hammerschlag an den beiden Flügeln. Das „Völlig adelige Gut", welches auch in die Matrikel der westfälischen Rittersitze eingetragen ist, wurde aus rotem Porphyr und rotem Sand der nahe gelegenen Steinbrüchen errichtet. Die starken Eichen der umliegenden Wälder bildeten das Material der als genial zu bezeichnenden Dachkonstruktion. Die Inneneinrichtung entsprach ganz der Pracht des Barockzeitalters. Die repräsentativen Räume zierten schwere vergoldete Ledertapeten und kunstvoll geschnitzte Türen. In einem Raum des Hauptgebäudes befand sich eine Sammlung von über hundert Feuerwaffen, die insbesondere die Entwicklung des Handgewehres von der mehreren Meter langen klobigen Hakenbüchse bis hin zum Vorderlader mit Zündhütchen zeigte. Das wertvollste Stück der Gewehrkammer war die mit kunstvollen Silbereinlagen verzierte Büchse des Freiherrn Friedrich Leopold von Fürstenberg.

Clemens Lothar Ferdinand von Fürstenberg war es, der die Bibliothek von Schloss Schnellenberg Attendorn zur Adolfsburg überführte und durch zahlreiche Zukäufe erweiterte. Insgesamt füllte die Bibliothek das gesamte Erdgeschoss des Schlosses aus und umfasste etwa 20.000 Bände. Die Sammlung gehörte zu den größten in Westfalen und beinhaltete kostbare Inkunabeln, Karten und Kupferstiche sowie zahlreiche seltene Drucke des frühen 17 Jahrhunderts.

Nur drei Fürstenberger haben die Adolfsburg zu ihrem ständigen Wohnsitz erwählt. Der Erbauer Johann Adolf lebte und amtierte dort von 1679 bis zu seinem Tode 1704. Clemens Lothar von Fürstenberg lebte mit seiner Familie von 1758 bis 1788 im Schloss. Der dritte und letzte Fürstenberger war der 1766 auf der Adolfsburg geborene Friedrich Leopold, der von 1819 bis 1835 die Burg bewohnte.